Kaum eine Stadt ist so durch die Lage geprägt wie Genua, die Hauptstadt Liguriens. Landeinwärts steigt das Gebirge des Apennin steil an und sorgt dafür, dass die Stadt sich von den frühesten Anfängen bis heute fast ausschließlich dem Meer zuwendet. Der Seehafen ist von jeher die zentrale Lebensader Genuas. Bereits im Mittelalter erfolgte der Aufstieg zu einer bedeutenden Seerepublik. In den letzten Jahrzehnten entstand, wie in vielen Industrieregionen Europas, ein Wandel. Die Schwerindustrie verlor mehr und mehr an Bedeutung und die Stadt entwickelte sich zu einem bedeutenden Zentrum für Tourismus und Handel. Genua hält viele Sehenswürdigkeiten für seine Besucher bereit. Im Zusammenhang mit der Feier zum Kolumbusjahr und der Expo 92 wurde u. a. das größte Aquarium Europas errichtet und viele Gebäude in der Altstadt saniert. Tauchen Sie ein in eine Stadt im Aufbruch, deren Entwicklung noch lange nicht beendet ist.
A1: Die moderne, funktionelle Jugendherberge befindet sich in traumhafter Lage in der Nähe der alten Festungsmauern, ideal um die Stadt zu erkunden. Auf keinen Fall sollte man sich das Aquarium entgehen lassen. Es ist das größte Europas und das zweitgrößte der Welt. Außerdem lässt sich von hier aus gut das Hinterland erkunden. Das Hostel verfügt über Mehrbettzimmer und Einzel– und Doppelzimmer für Begleiter. Insgesamt stehen 203 Betten zur Verfügung.
C1: Das 3-Sterne-Hotel befindet sich in einem direkt am Meer gelegenen Gebäude aus dem 18. Jahrhundert im Genuaer Viertel Pegli. Das ehemalige Herrenhaus bietet heute 88 Zimmer mit eigenem Bad/WC und TV. Restaurant & Bar des Mediterranee Hotels servieren ligurische Spezialitäten und klassische italienische Küche zum Mittag- und Abendessen. Ein öffentlicher Strand befindet sich in der Nähe des Hotels. Regelmäßig fahren Busse ins Zentrum von Genua.
Museu Luzzati: Lassen Sie sich den zauberhaften Zeichentrickfilm über Genua zeigen, ein Werk von Emanuele Luzzati, Sohn Genuas und Italiens berühmtester Bühnenbildner und Illustrator. Di-So 10-18 Uhr im Porto Antico, Porta Siberia
Musei di Strada Nuova (Palazzo Rosso, Palazzo Bianco, Palazzo Doria Tursi)
Ein neu geordneter Museumskomplex aus drei alten Palazzi an der Prachtstraße Via Garibaldi: Dazu gehören die beiden berühmten Gemäldesammlungen (Dürer, Veronese, Zurbaran, Rubens, Van Dyck, Caravaggio u.a.) des Palazzo Rosso (Nr. 18) und des Palazzo Bianco (Nr. 11) sowie der neu zugänglich gemachte piano nobile des Rathauses, des wunderschönen Palazzo Doria Tursi, der nun mit dem benachbarten Palazzo Bianco verbunden ist. Di-Fr 9-19 Uhr, Sa/So 10-19 Uhr.
Palazzo Ducale
Der einstige, sehr imposante Amtspalast des Dogen (seit 1339) ist heute das Kulturzentrum Genuas schlechthin und Ort bedeutender Kunstausstellungen. Hinzu kommen Cafés, Restaurants sowie Antiquitäten- und Buchläden. Man begann mit dem Bau im 14. Jh., seine prächtige klassizistische Fassade erhielt er im 18. Jh. Bei Ausstellungen Di-So 9-21 Uhr | Piazza Matteottii.
Palazzo del Principe Doria PamphilJ
Die Herrscherresidenz, die sich der von Karl V. zum Fürsten über die Republik Genua erhobene Condottiere Andrea Doria errichten ließ, lag damals, im 16. Jh., in weiten Parkanlagen, die im 19. und 20. Jh. dem Bahnhof, Hafen- und Industriegeländen weichen mussten. Sorgfältig restauriert, erfreut der Palazzo mit kostbarer Innenausstattung. Fr-Mi 10-17 Uhr | Via San Benedetto 2 | www.doriapamphilj.it
Palazzo San Giorgio
Im Mittelalter Sitz des Volksoberhauptes Capitano del Popolo, dann des Zollamtes, zog im 16. Jh. die berühmte Genueser Bank San Giorgio hier ein. In jener Zeit bekam er seine heutige Gestalt und die wunderschöne, kürzlich restaurierte Fassadenbemalung mit dem siegreichen Drachentöter Georg. Heute hat hier die Hafenbehörde ihren Sitz. Via della Mercanzia 2
Porto Antico/Alter Hafen
Dank der Neugestaltung durch Genuas großen Architekten Renzo Piano in den Neunzigerjahren ist der Alte Hafen das Freizeitareal der Genueser geworden: Hier wird flaniert und geskatet, hier finden sich die neuen Museen (Aquarium, Meeresmuseum, Antarktismuseum), es gibt Cafés, Restaurants, Shops, Hotels, einen Konzertplatz, den nachgebauten historischen Schoner Nettuno und die beiden Panoramatürme, den neuen Bigo (Sommer Di-So 10 Uhr-Sonnenuntergang, Winter Sa/So 10-17 Uhr) mit Aufzug und den alten Leuchtturm Lanterna (Sa/So 10-18 Uhr), das Wahrzeichen Genuas, mit einem kleinem Stadtmuseum im Sockel. Von den Hafenpiers starten Schiffe zur Hafenrundfahrt, zur Halbinsel von Portofino, zum Whalewatching. Zu Events und Infos: www.portoantico.it
San Lorenzo
In der Lünette über dem Hauptportal sieht man den hl. Laurentius, dem der Dom geweiht ist, auf dem Rost, sein Martyrium: eine von vielen plastisch-anschaulich in Stein gemeißelten Geschichten an der Domfassade. Weitere Entdeckungen sind römische und byzantinische Reliefreste im Mauerwerk. In romanisch-gotischem Mischstil besticht der schwarzweiß gestreifte Bau außen wie innen. Blickfang im Innern ist die Johannes dem Täufer geweihte Marmorkapelle im linken Seitenschiff. Die englische Granate im rechten Seitenschiff landete 1941 während einer Bombardierung Genuas in der Kirche, explodierte wundersamerweise aber nicht. Unbedingt besuchenswert ist das reizvoll modern gestaltete Domschatzmuseum (Museo del Tesoro di San Lorenzo, Mo-Sa 9-12 und 15 bis 18 Uhr. Es hütet den sogenannten Heiligen Gral, eine smaragdgrüne, sechseckige Glasschale, die das Blut des Christus, den Wein des Abendmahls, enthalten haben soll. Piazza
Santa Maria di Castello
Im Stadtteil Castello im Südwesten der Altstadt zieht es Besucher zum wunderschönen Klosterkomplex der Dominikaner, ursprünglich aus dem 5. Jh., dann romanisch, im 15. Jh. zusätzlich ausgeschmückt, mit einem sehenswerten Konventmuseum (Mo bis Sa 9-12 und 15.30-18.30, So 15.30-18.30 Uhr). Salita Santa Maria di Castello
Teatro Carlo Felice
Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Opernhaus ist 1991 von Aldo Rossi hinter alten Fassadenresten hochmodern und mächtig neu erbaut worden. Piazza De Ferrari
Via Garibaldi
Jede Hausnummer an dieser kurzen Straße (250 m) mitten im Zentrum steht für einen prachtvollen Renaissancepalazzo der steinreichen Bankiers- und Händlerfamilien des goldenen Zeitalters Genuas, des 16./17. Jhs. In viele kann man hineinschauen, denn sie sind heute Banken, Handelskammer, Museen mit wertvollen Gemäldesammlungen (Palazzo Rosso, Nr. 18, Palazzo Bianco, Nr. 11), Rathaus (Palazzo Tursi).
Das Aquarium
Hier entdeckt man die Natur “Unterwasser”, entlang der größten Aquariums-Route Europas: 71 Becken, 800 Arten, mehr als 10.000 Exemplare vor dem unnachahmlichen Hintergrund des Golfes von Genua.
www.acquariodigenova.it
Der Hafen von Genua ist hinsichtlich seines Containerumschlags einer der größten am Mittelmeer. Seine Bedeutung erhält er vor allem durch sein großes Hinterland, das die Industriegebiete von Mailand und Turin umfasst und bis in die Schweiz reicht, für das Genua den nächstgelegenen Seehafen darstellt.
Weitere Besonderheiten sind zahlreiche Lifte (Ascensori), die z. T. in Privathäusern enden bzw. unterwegs mit Schlüsselschalter private Gebäude erschließen, dabei aber vom Verkehrsunternehmen der Stadt betrieben werden. Nahe dem Bahnhof Piazza Principe befindet sich einer der größten, der durch einen ca. 200 Meter langen Fußgängertunnel ins Bergesinnere erreicht werden kann und den man einige Stockwerke höher in einer der höhenlinienparallelen Straßen verlässt. Das schönste Panorama über die Altstadt und den Hafen bietet die Aussichts-Promenade Belvedere L. Montaldo/Castelletto. Von der Piazza Portello fährt der architektonisch überaus gelungene Aufzug Ascensore della Spianata Castelletto nach oben. Wie alle Aufzüge und Lifte von Genua benutzt man ihn mit einfachen Busfahrscheinen vom Kiosk.
Der Leuchtturm
Neben der Fontana di Piazza de Ferrari ist der Leuchtturm, oder La Lanterna, das Wahrzeichen der Stadt Genua. Er befindet sich auf einem Hügelvorsprung in der Nähe vom Stadtteil Sampierdarena im westlichen Bezirk der Stadt. Das Bauwerk erreicht eine Höhe von 77 m (117 m insgesamt mit Fundament) und besteht aus zwei übereinandergesetzten Türmen mit quadratischen Grundrissen. Der 1128 erbaute Leuchtturm wurde 1514 bei der Belagerung des französischen Forts Briglia, das um den Turm herum errichtet worden war, durch Kanonenbeschuss schwer beschädigt und erst 1543 wiederaufgebaut. Heute ist der Leuchtturm über einen Spazierweg, der beim Fährenterminal, westlich des Porto Antico beginnt, zu erreichen. Sein Leuchtfeuer ist, bei guten Sichtverhältnissen, noch aus einer Entfernung von bis zu 36 Seemeilen (ca. 55 km) auszumachen.
Ausflug nach Rapallo. Die Stadt ist der größte Badeort an der Riviera di Levante und liegt etwa 33 Kilometer südöstlich von Genua. Weltgeschichtliche Berühmtheit erreichte die Stadt durch den am 16. April 1922 geschlossenen Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Russischen Sowjetrepublik, den Vertrag von Rapallo. Die Außenminister der beiden Staaten Rathenau und Tschitscherin vereinbarten einen Verzicht auf Reparationszahlungen und die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen.
Cimitero di Staglieno
Eine regelrechte Totenstadt am nördlichen Stadtrand mit der schmachtend-naturalistischen Trauerbildhauerei des 19. Jhs. Tgl. 7.30-17 Uhr, Piazzale Resasco
Festungsanlagen
Ein Dutzend teils gut erhaltener, herrlich gelegener Forts aus dem 16./17. Jh. sind über einen Wanderweg (drei bis vier Stunden) miteinander verbunden. Er beginnt beim Aussichtshügel Righi, den man mit der Standseilbahn vom Largo della Zecca aus erreicht.
Nervi
Der schöne Vorort bietet einen wunderbaren Klippenspaziergang, gepflegte Parks mit interessanten Museen.